Weil sich Bürger offenbar nicht strikt genug daran halten…
Kreisabfallwirtschaft mahnt: Bioabfälle dürfen nicht mehr in die Restmülltonne!

Mittwoch 15. Juli 2015 - Hameln (wbn). Schon gewusst? Gut ein Drittel des Inhalts einer durchschnittlichen Landkreis-Restmülltonne besteht aus Speiseresten, Garten- und Küchenabfällen. Rechtlich ziemlich bedenklich, haben doch schon seit Jahresbeginn sämtliche Bioabfälle überhaupt nichts mehr in der Restmülltonne verloren.

Für die Hamelner Kreisabfallwirtschaft (KAW) deshalb Grund genug, noch einmal auf die Änderung im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) des Bundes hinzuweisen. Demnach sind die einzig zulässigen Entsorgungswege für biogene Abfälle aus dem Haushalt und der Grundstückspflege die Grünschnittabfuhr, die Eigenkompostierung und die Biotonne.

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Anlass für die Gesetzesänderung sei die Tatsache, dass  auch heute bundesweit noch immer etwa ein Drittel des Inhalts von  Restmülltonen von Haushalten aus  Bioabfällen besteht. Der Landkreis Hameln-Pyrmont bildet da offensichtlich keine Ausnahme. Pro Landkreisbürger sind es umgerechnet mehr als 60 Kilogramm Bioabfälle im Jahr, die aus heutiger rechtlicher Sicht falsch entsorgt werden.

Bioabfall zu wertvoll für die Restmülltonne

Vor dem Hintergrund ehrgeiziger Klimaziele der Bundesregierung und weil aus Bioabfällen mittlerweile durch technisch ausgereifte Verfahren wertvolle Sekundärenergien wie Biogas erzeugt werden können, ist Bioabfall schlichtweg noch dazu zu wertvoll, um ineffektiv in Müllverbrennungsanlagen verheizt zu werden, heißt es. Zudem sei die Verwertung getrennt gesammelten Bioabfalles im Durchschnitt wesentlich billiger als dessen Verbrennung als Beimengung zum Restmüll in der Verbrennungsanlage. „Wer seinen Bioabfall getrennt entsorgt, spart somit Müllgebühren. Ökologisch wie ökonomisch spricht also alles für die Abfalltrennung!“

Eine Verwertung von Rasenschnitt, Radieschenresten und Kotelettknochen über die Biotonne ist  der effizienteste Weg, denn diese Abfälle werden im Bioabfallkonzept des Landkreises gleich zweifach verwertet: Zuerst wird in einer Vergärungsanlage Biogas erzeugt und anschließend erfolgt die Weiterverarbeitung der übriggebliebenen Gärreste zu handelsüblichem Kompost. Die Biotonne ist für den Landkreisbürger der kostengünstigste, bequemste, umweltgerechteste und effektivste Weg zur Umsetzung der gesetzesmäßigen Verwertungsgebotes für Bioabfälle, denn über dieses Sammelsystem kann die ganze im Haushalt anfallenden Organik auf einen Schlag und problemfrei entsorgt werden.

Parallel zu einer ganzjährigen Biotonne bietet die KAW auch die Saison-Biotonne an, die von März bis November geleert wird und speziell für größere Mengen aus dem Garten, beispielsweise Rasenschnitt, gedacht ist. In die Saison-Biotonne kann ebenso die komplette Bioabfall-Palette eingeworfen werden.

Alternative: Eigenkompostierung

Wer keine Biotonne hat, dem bleibt für die gesetzeskonforme Verwertung der Speise-, Obst- oder Gemüseputzreste nur die Eigenkompostierung. Insbesondere für die regelmäßig anfallenden „Problemabfälle“ aus der Küche, die bekanntlich nicht über den Grünschnitt entsorgt werden dürfen, ist dies oftmals mit viel Aufwand, Geruchsbelästigung und mitunter leider auch Schädlings- oder Madenbefall verbunden. Zudem muss der Eigenkompostierer sicherstellen können, dass der gewonnene Kompost auch komplett auf eigenem Grundstück wieder eingearbeitet werden kann. Dies ist nach Einschätzung der Kreisabfallwirtschaft insbesondere bei kleineren städtischen Grundstücken ohne Nutzgarten nur schwer umsetzbar.

Für weitere Auskünfte zur ordnungsgemäßen Bioabfallentsorgung steht bei der KAW die Abfallberatung zur Verfügung. Unter der Durchwahl (0 51 51) 9561-39 oder -30 werden zu den Öffnungszeiten von Montag bis Donnerstag zwischen 7.30 und 17.00 Uhr und am Freitag von 7.30 bis 16.00 Uhr  nützliche Tipps zum Umgang mit den Bioabfällen gegeben.