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Anmerkungen zu einer kleinen, ganz normalen Gedenkfeier in Börry

Volkstrauertag 2011 - wenn Nachrichten aus Afghanistan die alten Gedenkstätten aus ihrem toten Winkel des Vergessens herausholen

Von Ralph Lorenz

Börry (wbn). 518 Soldaten westlicher Staaten sind allein in diesem Jahr in Afghanistan gefallen – sieben davon stammen aus der Bundesrepublik Deutschland. Und einige davon aus Niedersachsen, aus Orten, die gar nicht so weit weg sind.  Das Gedenken zum Volkstrauertag war „nach dem Krieg“ vor deutschen Mahnmalen in Stadt und Land auf die Vergangenheit gerichtet. Jetzt hat die Gegenwart diesen kollektiven Gedenktag an das Grauen des Krieges, das sich niemals wiederholen sollte, erbarmungslos eingeholt.

Börry, ein beschauliches Dorf im niedersächsischen Weserbergland. Ein Dorf, in dem die Welt noch als in Ordnung gilt. Hier hat sich zum Volkstrauertag an der Gedenkstätte der Opfer beider Weltkriege wie alle Jahre wieder ein kleines Grüppchen eingefunden, um für den Ortsrat Emmerthal-Börry einen Kranz niederzulegen. Rolf Keller, aktiver Kommunalpolitiker und einer der „Kümmerer“ im Ort mit dem idyllischen Heimat- und Landwirtschaftsmuseum, hält eine Rede, die alle Jahre wieder die gleichen mahnenden Worte enthält – nur dass diesmal auf dem Manuskript handschriftliche Ergänzungen zu finden sind. Er hat die Kriegs- und Krisenherde hinzugefügt, die in diesem Jahr jäh auf der politischen Landkarte am Rande Europas aufgeflammt sind

(Zum Bild: Der frisch niedergelegte Kranz zum Gedenken an die Gefallenen und Opfer des krieges. Foto: Lorenz)

 

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Er erinnert an die „nordafrikanischen Länder“ und insbesondere an Libyen.  Und er erinnert an den Krieg in Afghanistan und dessen Opfer. „Wer zu vergessen beginnt“, sagt Rolf Keller, „der hat aus der Geschichte nichts gelernt  - und wird erneut in den Teufelskreis von Unrecht, Krieg und Gewalt hineingezogen.“  Keller erinnert an die „55 Millionen Menschen, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben gelassen haben: Männer, Frauen und Kinder, Soldaten und Zivilisten, Militaristen und Pazifisten, Schuldige und Unschuldige, Freunde und Feinde. Wir erinnern uns an die deutschen Soldaten, die von einer verbrecherischen, im ideologischen Größenwahn verblendeten Führung sinnlos geopfert wurden…“

Und jeder der Zuhörer, die um ihn an dem Denkmal am Ortsausgang herumstehen, weiß, dass die schreckliche, längst verdrängte und vergessen geglaubte „Feldpost“ jederzeit zurück ins Weserbergland kommen kann. Weil auch von hier Soldaten sich im akuten Kampfeinsatz in Afghanistan befinden. In einem Einsatz, der mit der Entsendung sogenannter „Aufbauhelfer“ begonnen hatte, was sich im Nachhinein aber als Euphemismus aus dem Berliner Kanzleramt herausstellen sollte.

Die brutale Wahrheit eines brutalen Krieges am Hindukusch ist in den deutschen Dörfern angekommen. Auf den Mahnmalen stehen bundesweit die ersten frischen Namen. Auch und gerade in Niedersachsen mit seinen Panzerfahrern und Fallschirmjägern. Börry ist verschont geblieben und das Geschehen scheint weit weg, verbannt als Menetekel der abendlichen Nachrichtensendungen auf den Großbildschirmen aus dem Elektronikmarkt.

Das Gedenkgrüppchen in Feuerwehr- und Schützenuniform ist zurück ins Dorf gegangen. Der Herbstwind weht die abgestorbenen Blätter über das steinerne Andenken in einem toten Winkel des Dorfes.  In Hameln laufen derweil drei Briten in Zivil über den Pferdemarkt. Sie tragen Poppy Flowers. Mohnblüten im traditionellen Gedenken an das Weltkriegsdrama in Flandern, wo der Mohn auf den von Granaten umgepflügten Schlachtfeldern in zähem Überlebenskampf leuchtend Rot blühte. Oder im Gedenken an die gefallenen Kameraden in Irak oder Afghanistan. Auch dort gibt es endlose Mohnfelder. Sie liefern allerdings den Stoff, mit denen die Taliban ihren Krieg finanzieren. Und der als Opiat in deutsche Hinterhöfe und Diskotheken kommt.

 

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