Atomkraftkritiker fordern erneut die Abschaltung
Nach alarmierenden Rissen in belgischen Atomkraftwerken soll Umweltminister Wenzel auch das AKW Grohnde überprüfen
Donnerstag 5. März 2015 - Grohnde (wbn). Nach alarmierenden Befunden in belgischen Atomkraftwerken fordern Atomkraftkritiker vom niedersächsischen Umweltminister Wenzel, auch das AKW Grohnde auf Risse zu überprüfen.
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Alarmiert sind die Kritiker insbesondere deshalb, weil die Risse laut FANC nicht im Betrieb, sondern bereits bei Bau der Anlagen vor Jahrzehnten entstanden seien. „Wir müssen die Situation sehr ernst nehmen“, erläutert Karsten Schmeißner aus Detmold für die Regionalkonferenz: „Das Problem kann genauso gut den Reaktordruckbehälter in Grohnde betreffen, denn der verwendete Stahl war ja bereits während des Baus der Anlage in den 70er Jahren wegen seiner bekannten Rissempfindlichkeit nicht mehr zulässig.“
Das AKW Grohnde ist jetzt seit 30 Jahren am Netz. Erst im vergangenen Jahr zeigten sich zahlreiche Defekte, die wohl schon länger in der Anlage schlummerten. Dass Wenzel auf den Brief vom 19. Februar bis heute nicht geantwortet habe, mache misstrauisch. „Wie war das doch gleich mit dem Alterungsmanagment“, fragt Peter Dickel aus Braunschweig: „Hier geht es nicht um einen harmlosen Defekt, sondern um mögliche Schäden in der Schutzhülle des Reaktorkerns, dem Herzstück dieser Anlage. Im Sinne der öffentlichen Sicherheit muss Minister Wenzel den Sachverhalt unverzüglich klären.“
Ende März wollen Anwohner eine Klage auf Stilllegung des umstrittenen Reaktors auf den Weg bringen. Für Samstag, den 14. März, lädt die Regionalkonferenz zu einem Info- und Aktionstag in Hannover-Linden ein (Faust-Zentrum / Küchengarten).