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Neuer Anlauf nach dem Brexit

Jugendaustausch-Programm zwischen Hannover und Edinburgh gefordert

Donnerstag 24. März 2022 – Hannover / Glasgow (wbn). Ein Antrag der SPD im niedersächsischen Landtag fordert die Entwicklung eines parlamentarischen Jugendaustausch-Programms zwischen Hannover und Edinburgh.

Mit dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs hat auch Schottland die europäische Gemeinschaft verlassen. Seitdem können zahlreiche Kooperationen und gemeinsame Projekte zwischen Niedersachsen und Schottland nur noch reduziert oder gar nicht mehr aufrechterhalten werden. Hierzu zählen insbesondere auch Programme zum Jugendaustausch.

 

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„Es ist sehr schade, dass die gute Zusammenarbeit unserer Regionen durch den Brexit nachgelassen hat. Zumal die Schottinnen und Schotten damals mehrheitlich gegen den Austritt stimmten“, betont Immacolata Glosemeyer, europapolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion.

„Mit unserem heute eingebrachten Antrag wollen wir wieder neuen Schwung in unsere Beziehungen bringen. Das Europäische Jahr der Jugend 2022 ist dafür ein hervorragender Anlass.“ Konkret fordert der Antrag die Entwicklung eines parlamentarischen Jugendaustausch-Programms zwischen Hannover und Edinburgh. Zudem sollen im Europäischen Jahr der Jugend auch andere Formen des Jugendaustauschs vorangetrieben werden.

„Niedersachsen und Schottland verbindet sehr viel. Das wollen wir gerade den jungen Menschen wieder stärker ins Bewusstsein rufen“, so die SPD-Politikerin.

Eine bessere Zusammenarbeit mit Schottland wünscht auch der CDU-Landtagsabgeordnete Siemer. „Niedersachsen hat viele Partner auf dieser Welt. Insgesamt pflegt das Land mit insgesamt zwölf Partnerregionen partnerschaftliche Beziehungen. Wir möchten daher auch Schottland und dem schottischen Parlament eine enge Zusammenarbeit anbieten, die weit über einen Jugendaustausch hinausgeht“, betont der europapolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Dr. Stephan Siemer bei der Einbringung des Entschließungsantrages.

Eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und Schottland entspreche dabei einer europäischen territorialen Zusammenarbeit, die die Aktivitäten auf nationaler Ebene ergänzt. Gemeinsam gelte es, Herausforderungen zu begegnen, die nicht an Grenzen haltmachen und daher grenzübergreifende Lösungen erfordern. „Gerade nach dem Brexit gilt es, die Beziehungen zu Schottland weiter aufrecht zu erhalten. Der Europaausschuss konnte bereits im Jahr 2018 auf der britischen Insel erfahren, dass Schottland einen engen Austausch mit Europa und der EU sucht, denn Schottland sind seine internationalen Verbindungen in Politik, Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Kultur sehr wichtig“, so Siemer.

Leider beschränkten sich die Kontakte der Niedersächsischen Landesregierung derzeit bisher auf die Kontakte der niedersächsischen Hochschulen dank des Wissenschaftsministers Björn Thümler. In der aktuellen Lage müssten allerdings auch Wirtschafts- und Energiebelange verstärkt in den Blick genommen werden, denn Schottland plane derzeit große Offshore-Windanlagen in der Nordsee.

„Eine Partnerschaft ist gerade für den Bereich der Energiesicherheit und unserem technischen Know-How auf diesem Gebiet von existenzieller Bedeutung“. Siemer: „Wir fordern die Landesregierung und insbesondere die Staatskanzlei deshalb auf, für den gemeinsamen Austausch zwischen Niedersachsen und Schottland nach dem Vorbild des Bundeslandes Rheinland-Pfalz Kontakt zur schottischen Regionalregierung aufzunehmen und unterstützend gemeinsam mit dem Landtagspräsidium mit den schottischen Kolleginnen und Kollegen einen Vorschlag für die Ausgestaltung eines parlamentarischen Jugendaustauschs zu entwickeln“, so der CDU-Politiker.

 

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