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Ermittlungen nach einem tödlichen Polizeieinsatz

War es ein provozierter Todesschuß? Ein 30-Jähriger war bei Angriff mit einem Küchenmesser in Notwehr erschossen worden

Freitag 13. Oktober 2023 - Paderborn / Bielefeld (wbn). Der tödliche Schusswaffeneinsatz eines Polizisten (27) in Paderborn beschäftigt weiterhin die Staatsanwaltschaft.

Ein 30 Jahre alter Mann aus Delbrück, nach dem gefahndet worden war, hatte mit einem Küchenmesser unvermittelt die Kollegen des Polizisten angegriffen. Daraufhin hatte der Polizist in einer Notwehrsituation vier Schüsse abgegeben, wobei der Angreifende am Kopf und im Bauchraum getroffen worden war.

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Noch vor Ort ist er seinen Verletzungen erlegen. Zum Motiv des Angreifers werde noch ermittelt, heißt es seitens der Saatsanwaltschaft. Dabei wird auch die Möglichkeit eines sogenannten "suicide by cop" in Betracht gezogen – also des Versuches eines möglicherweise Lebensmüden einen Todesschuss zu provozieren.
Nachfolgend der Polizeibericht: „Im Nachgang zum tödlichen Schusswaffeneinsatz durch einen 27-jährigen Polizeibeamten der Kreispolizeibehörde Paderborn am Abend des 11.10.2023 werden nunmehr Angaben zum Einsatzgeschehen gemacht.

Insgesamt vier Polizeibeamte, davon drei Polizeikommissare (37 J., 27 J., 27 J.) und eine Polizeikommissarin (21 J.), waren mit der Fahndung nach dem Vermissten betraut. Als durch Zeugen der Aufenthaltsort des Vermissten im Nahbereich zur Wohnanschrift mitgeteilt wurde, begab sich zunächst der erste Streifenwagen mit den 37- jährigen und 27-jährigen Polizeibeamten dorthin. Sie sprachen den Vermissten, dessen Bewaffnung mit einem Küchenmesser bekannt war, an. Kurze Zeit später erreichte der zweite Streifenwagen mit dem späteren Schützen als Fahrer die Örtlichkeit, wobei nach den bisherigen Erkenntnissen die beiden Fahrer links vom jeweiligen Streifenwagen und die Beifahrer jeweils auf der rechten Seite standen. Der zweite Streifenwagen hielt dabei hinter dem ersten Streifenwagen.

Kurze Zeit später lief der Vermisste unvermittelt mit erhobenem Küchenmesser auf die beiden an der Fahrerseite stehenden Polizeibeamten los, wobei seine Entfernung zu den Polizeibeamten nach bisherigem Erkenntnisstand weniger als eine Streifenwagenlänge betrug. Der hintere Polizeibeamte schoss insgesamt vier Mal auf den 30-jährigen Angreifer, der unmittelbar vor Ort den Schussverletzungen erlag.

Die durch die Rechtsmedizin Münster durchgeführte Obduktion hat ergeben, dass der Messerangreifer tödlich am Kopf und im Bauchraum getroffen wurde. Zudem wurde die das Küchenmesser führende rechte Hand unter Beschädigung des Messergriffs sowie der linke Brustbereich durch einen Streifschuss verletzt.

Die Ermittlungen zum Tatgeschehen und zum Motiv des Angreifers dauern an. Es wird insbesondere ermittelt, ob es sich um ein Geschehen des sogenannten "suicide by cop" handelt. Wie bereits berichtet waren die Bodycams der eingesetzten Polizeibeamten und auch die Kameras der Streifenwagen ausgeschaltet. Die damit zusammenhängenden Fragen sind ebenfalls Gegenstand der noch laufenden Ermittlungen.“

 

 

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