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Weserbergland-Nachrichten.de

 



Drastische Folgen des Temperatur-Rückganges: Weniger Obst, noch weniger Honig?

 

Die kältesten Mai-Tage seit 90 Jahren: Ganze Bienenvölker sind schon verhungert - Imker auch im Weserbergland besorgt

 

Hameln/Börry/Celle (wbn). Kachelmann sitzt im Knast – und prompt spinnt das Wetter. Schnee mitten im Mai, Frühling Fehlanzeige.  Dazu Vulkan-Asche über Europa, als ob ganz Europa nicht ohnehin schon schwarz genug sehen würde. Kein Wunder: Nach den kältesten Maitagen seit 90 Jahren schlagen jetzt auch die Imker Alarm.

 

Laut Peter Maske vom Deutschen Imkerbund gibt es schon jetzt ein Viertel weniger Bienen als sonst. Gegenüber „Bild“ beklagt er, dass sie weniger Nektar in den Bienenstock zur Brut bringen und damit der Bienen-Nachwuchs gefährdet werde. Entsprechend besorgt äusserte sich auch Dirk Adomat, Vorsitzender des Kreisimkervereins Hameln-Pyrmont, gegenüber den Weserbergland-Nachrichten.de: „Auch im Weserbergland betrachten die Imker die derzeitige Ernteerwartung mit Sorge. Die Bienen fliegen erst ab 12 Grad Celsius aus.

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Bei niedrigeren Temperaturen bilden die Obstbäume keine Pollen aus, so dass auch die Bestäubung der Obstbäume noch nicht abgeschlossen ist.“ Auffallend sei die dadurch bedingte lange Blühperiode. Freizeit-Imker Helmut Vasel aus dem Emmerthaler Ortsteil Börry hat schon erhebliche Verluste zu verzeichnen: "Mir ist die Hälfte der Völker bereits eingegangen." Es seien vor allem die Temperaturschwankungen, die seinen Bienenvölkern zu schaffen machten. "Wenn es warm wird, laufen sie auseinander in neue Waben und bleiben dann wieder stehen, wenn die Kälte zurückkommt." Die Folge: Sie könnten sich dann nicht mehr gegenseitig wärmen und würden verhungern.

Guido Eich und Wulf-Ingo Lau, Experten vom niedersächsischen Dr. Otto Boecking Laves-Institut für Bienenkunde in Celle, bestätigen die dramatische Situation. Ganze Bienenvölker seien vom Hungertod bedroht oder bereits verhungert. Sie schildern die Lage wie folgt: „Aus der Obstblüte im Alten Land und von einzelnen Standplätzen im Raps mehren sich die Rückmeldungen aus der Imkerschaft bei unseren Bienenzuchtberatern, dass derzeit Bienenvölker erheblich unter Futtermangel leiden. Einzelne Völker sind schon verhungert.“

Der Experten-Rat an die Imker im Land: „Deshalb kontrollieren Sie jetzt unbedingt die Futterversorgung Ihrer Völker. Die nasskalte Witterung hat die Völker nun über längere Zeit am kontinuierlichen Ausfliegen gehindert. Gleichzeitig besteht ein erheblicher Futterbedarf bei den inzwischen gewachsenen Völkern. Eine Futterstandssaufbesserung erfolgt derzeit am besten durch den Ausgleich von Futterwaben der eigenen Völker eines Standortes. Schauen Sie deshalb nach, ob Sie nicht Futterwaben von Völkern eines Standes zwischen futterreichen und futter-armen Völkern austauschen können. Letztlich kann kurzfristig jetzt auch eine Flüssigfütterung (Zuckerlösung 3:2) oder etwas Futterteig helfen.“

 

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