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Niedersachsens Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz sieht Zusammenhang

Düstere Starkregen-Prognose: Hat Bad Münder unmittelbar den "Treibhauseffekt" erlebt?

Mittwoch 6. August 2014 - Bad Münder/Hannover (wbn). Wie schnell kann sich der verheerende Starkregen, der zum Wochenbeginn Bad Münder heimgesucht hat, in der Region Weserbergland wiederholen?

Eine Stellungnahme der niedersächsischen Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz lässt nichts Gutes ahnen. Nach dem heftigen Sommergewitter mit Starkregen, das am Montag kurz nach Mitternacht nicht nur den Raum Bad Münder sondern auch die Landeshauptstadt Hannover getroffen hat, weist Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz auf den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Starkregenereignissen und Klimaveränderungen hin.



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„Der vom Menschen ausgelöste Treibhauseffekt lässt die Zahl der Unwetter steigen“, erklärte die Staatssekretärin in Hannover. „Die Klimaforschung sagt uns, dass durch den Klimawandel auch mit einer Zunahme der Häufigkeit von Starkregenereignissen zu rechnen ist.“ Ein wesentlicher Grund dafür ist die mit der globalen Erwärmung einhergehende Intensivierung von Gewittern. „Eine wärmere Atmosphäre setzt viel mehr zusätzliche Energie zur Kondensation von Wasser frei. Daher nimmt zumal im Sommer die Heftigkeit der mit Gewittern verbundenen Niederschläge generell zu“, erläuterte Kottwitz weiter.

Derzeit bringt ein Tiefdruckkomplex nördlich der Britischen Inseln in einer südwestlichen Strömung weiter warme und feuchte Luft mit teils monsunartigen Niederschlägen in weite Teile Deutschlands. Ende Juli gab es in Nordrhein-Westfalen, vor allem am Niederrhein und im Münsterland, sowie verbreitet in Baden-Württemberg heftige Sommergewitter und Unwetter mit schweren Schäden. Am ersten Augustwochenende führte ein Unwetter in Bayern zu schweren Hagelniederschlägen und Sturzfluten. Auch in Niedersachsen kam es zu regionalen Starkregenereignissen. So fielen vom 29. bis 30. Juli  innerhalb von 24 Stunden in Bad Harzburg 90 Millimeter (mm), an der Station Gifhorn Wittingen 76 mm und in Braunschweig rund 40 mm Regen. Dies führte speziell an der Oker zu schnell ansteigenden Wasserständen. „Eine direkte Verursachung solcher Einzelereignisse durch den Klimawandel lässt sich allerdings nicht belegen“, betonte Staatssekretärin Kottwitz. „Vielmehr sehen wir sie als Indizien für die von der Klimaforschung erwartete Steigerung der Häufigkeit von Starkniederschlägen und Extremwetterereignissen.“ So zeigen etwa Untersuchungen des Deutschen Wetterdienstes, dass die gegenwärtige Wetterlage „Tief Mitteleuropa“ zum Ende dieses Jahrhunderts fast doppelt so häufig auftreten wird wie in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. „Wir müssen uns daher auf den Klimawandel und seine Folgen einstellen“, so Kottwitz. Im Hinblick auf die Zunahme von Starkregen und lokalen Hochwasserereignissen müssen sich insbesondere die Verantwortlichen vor Ort mit dem Thema Hochwasservorsorge befassen. Eine Möglichkeit für die Kommunen ist beispielsweise ein sogenanntes Hochwasseraudit, das von der Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) angeboten wird. Für die Akteure im Hochwasserschutz, aber auch für alle Bürgerinnen und Bürger hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) umfangreiche Informationen in einem neuen Info-Portal zusammengestellt. Aktuelle Vorhersagen finden sich darin ebenso wie Risikokarten und Tipps zur Vorsorge wie zum Beispiel eine „Checkliste für den Hochwasser-Notfall“. Darüber hinaus arbeitet das Umweltministerium zusammen mit der Kommunalen Umwelt-Aktion U.A.N. an einer „Kommunalen InfoBörse Hochwasservorsorge“. Sie soll dazu beitragen, die Städte und Gemeinden bei der Umsetzung ihrer Aufgaben in der Hochwasservorsorge zu unterstützen.

„Der menschengemachte Klimawandel ist eine Realität und wird nicht nur durch häufigere Unwetter, sondern auch in vielen anderen Bereichen immer deutlicher spürbar werden“, so die Staatssekretärin. Um Staat und Gesellschaft darauf richtig vorbereiten zu können, hat das Land eine Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels entwickelt, die eine Vielzahl von Maßnahmenoptionen für alle potenziell in Niedersachsen vom Klimawandel betroffenen Handlungsfelder entwickelt. „In Niedersachsen sind wir schon seit Längerem dabei, die nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels schrittweise in unser Handeln zu integrieren. Bei diesem langfristigen und systematischen Prozess sind vor allem die Kommunen ein wichtiger Partner des Landes“, betonte Kottwitz.

 

 

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