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Der Kommentar

Was wir von ein Paar Zebras in der afrikanischen Savanne lernen können

Von Ralph Lorenz

Es war ein ergreifender Moment in einem Naturfilm, der dieser Tage im Fernsehen lief: Ein Zebra wird von Hyänen umkreist.

Es kann nicht mehr fliehen und sich auch nicht wehren. Es ist bereits verletzt. Es hinkt. Die Hyänen haben buchstäblich Blut geleckt. Sie kommen dem anscheinend sicheren Opfer immer näher. Werden es gleich bei lebendigem Leib zerfleischen. Da geschieht etwas Wunderbares. Plötzlich kommt von der Seite ein anderes Zebra ins Bild.

 

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Es stellt sich freiwillig neben das vermeintlich sichere Opfer. Es begibt sich damit selbst in höchste Lebensgefahr. Es überwindet seine Angst. Es steht wie ein Denkmal und schaut den Raubtieren ins Auge.

Dann kommt noch ein Zebra. Und noch eines. Es werden immer mehr. Sie umstellen ihren Leidensgenossen.

Bilden eine – so würden wir Menschen es nennen – eine „Wagenburg“.

Und dann geschieht das zweite Wunder: Die Hyänen ziehen sich verunsichert Zähne fletschend zurück. Sie haben Respekt vor der Wehrhaftigkeit der Entschlossenen. Die ihren Nachbarn in größter Gefahr nicht im Stich lassen.

Mir kamen die Tränen.

Und ich habe an Europa, an die Ukraine gedacht.

Ja, wir können von dem Selbsterhaltungstrieb der Tiere noch viel lernen.

Die Lektion heißt: Einer für alle, alle für einen!

 

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