Flug Nach Planmäßig
Flug Von Planmäßig
Unison MUSIC vs. WAR

Strom und Gasversorger Stadtwerke Hameln


KAW

 






Sparkasse Hameln-Weserbergland


Das Güse-Debakel. Eine bitter-komische Geschichte, über die man leider nicht lachen kann

Gefangen vom Zeitgeist, gefangen in den Katakomben der Vergangenheit - wie der Luxus-Knast im Hotel Stadt Hameln zur Strafe wurde

Von Ralph L o r e n z

Auweia. Die angesehene Hotelgeschäftsführerin Gabriele Güse – „Stadt Hameln“ - ist zur Gefangenen geworden. Zur Gefangenen in ihrem Hotel-Knast, zur Gefangenen einer Event-Idee und unfreiwillig angekettet an die Vergangenheit, die sie jetzt mit Härte  eingeholt hat. Denn: „Spiegel“ und „NDR online“ gönnen ihr und dem schicken Hotel Stadt Hameln eine Aufmerksamkeit, die so nicht erwünscht ist. Sie berichten über das "Knastfete-Übernachtungsangebot" der Hoteliers und finden die Idee gar nicht pfiffig.

Der Schreck muss tief in die Glieder gefahren sein. Die Hotel-Internetseite des Hotels Stadt Hameln hatte noch bis gestern Vormittag eine tolle Übernachtungsmöglichkeit anzubieten. Die ist mit einem Schlag aus dem Internetangebot gelöscht worden. Stummes Eingeständnis des dämlichsten Übernachtungsangebotes in der Geschichte der oftmals unterbelegten Rattenfängerstadt an der Weser. Der als wirklich harmlos zu verstehende Gag einer Knastübernachtung in einer restaurierten Zelle wäre überall als super Idee für Hotelgäste gefeiert worden, die den letzten Kick suchen. Die Idee hätte eben nur nicht an dieser Stelle und in diesen dicken Gemäuern umgesetzt werden dürfen. Das Hotel war nämlich tatsächlich mal Teil eines finstren Gefängniskomplexes. Mehr noch: Es war auch ein sogenannter „Nazi-Knast“, ein übles Zuchthaus in dem nach Historiker-Angaben 474 Menschen unschuldig ums Leben gekommen sein sollen. Zermürbt, zerstört, gefoltert wurden. Politische Gefangene. Juden, Sozialdemokraten, Kommunisten, Widerständler, Schwule, kurzum Andersdenkende, auch aus dem konservativen Lager, die später in die Gaskammern geschickt wurden. An deren Zwangsübernachtung haben die Güses bestimmt nicht gedacht.  Sie haben eher an die verwöhnten Irrlichter des heutigen Champagnerglashalter-Zeitgeistes gedacht, die sich Küsschen geben, "supi" finden, die Brille ins Haar stecken und die ein Erlebnisabenteuer in außergewöhnlichem „Ambiente“ suchen, garantiert ohne Risiko. Scheckkarte, statt Einweisung!

Fortsetzung von Seite 1

Wer sich eine Luxussuite leisten kann, auf Spesen in teuren Herbergen nächtigt, dem dürstet schon mal nach dem tiefen Fall auf eine knochenharte Knastpritsche bei Wasser und Brot.  Was Strauss-Kahn zusteht, wollen andere dann auch haben – aber mit Rückkehr-Garantie und Koffertragen.

So gesehen ist das Angebot der Güses eigentlich der letzte (Verzweiflungs-) Schrei. Dernier cri für schreiend dumme Konsumenten unserer Kreisch-Gesellschaft, die das Elend für Luxus halten und spaßig finden. Da ist nun mal Hameln mit seinem Hotel-Angebot entlang der Weser ganz vorn, „gut aufgestellt“, ein „Leuchtturmprojekt“, macht einen „Schritt in die richtige Richtung“ – und da schnappt plötzlich knarrend die Zellentür der modrig-finsteren, von Ratten bewohnten Gedankenkatakomben unserer Vergangenheit hinter den Zeitgeisty-Event-Dienstleistern zu.  Das Schlimme ist, der lokale Historiker Gelderblom und seine Kollegen haben ja auf eine schreckliche, auf eine unfassbare Weise recht und stets vor dem geschichtslosen Vergessen gewarnt.

Dumm, dass der französische Professor Maurice Born vor geraumer Zeit auf die makabre Art der Vergangenheitsbewältigung in diesem Hoteltrakt hingewiesen hat. Mit Schreiben sowohl an die  Hotelleitung als auch an die Stadtverwaltung. Und bis heute auf eine Antwort wartet. Die muss nun seitens der Stadt einer formulieren, der rein gar nichts dafür, aber ansonsten gut schreiben kann. Stadtsprecher Wahmes. Der muss jetzt mit einer geschmeidigen Erklärung die Güses aus ihrer Vergangenheits-Zelle wieder befreien.  Deutlich machen, dass sie untadelige, innovative Hoteliers sind, wie auch die Stadtväter, was niemand, der sie kennt, bezweifeln will. Wie aber soll er das tun? Soll er sagen, dass sie sich absolut nichts dabei gedacht haben? Die Stadt und die Güses? Und wenn sie sich was dabei gedacht haben, das Falsche? Soll er sagen, dass die Güses mal eben vergessen haben, wozu der Knast einst diente? Soll er sagen, dass die Rattenfängerstadt-Bürger insgesamt nichts dazu gelernt haben und noch heute in jede Rattenfalle tappen?

Soll er sagen, dass die Güses seinerzeit für eine D-Mark das Stadtgefängnis gekauft und darin schon immer die inneren Werte für ein Hotel gesehen haben? Natürlich haben die Güses nichts mit dem zu tun, was vorher war. Niemand sollte ihnen daraus einen Strick drehen.

Sie wollten nur 44 Euro für die Übernachtung in einer Knastzelle. 44 Euro. Das ist fast für lau. Andere haben mit ihrem Leben bezahlt.

 

powered by MEDIENAGENTUR ZEITMASCHINE

female orgasm https://pornlux.com analed