Jetzt mischt er in der Partei auch auf Bundesebene mit:
Grüne wählen Christian Meyer in den Bundesparteirat

Montag 30. November 2015 - Holzminden (wbn). Der Holzmindener Grünen-Politiker und aktuelle niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer ist auf der Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen in den Bundesparteirat gewählt worden.

Der Parteirat ist das höchste Gremium der Grünen und koordiniert die politischen Leitlinien zwischen den verschiedenen Ebenen. Meyer warb in seiner Bewerbungsrede für die notwendige Agrarwende und für eine aktive Willkommenskultur für Flüchtlinge.

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„Großschlachthöfe und industrielle Massentierhaltung haben keine Akzeptanz mehr in der Gesellschaft. Wir brauchen mehr Tier- und Umweltschutz in der Landwirtschaft und die Stärkung von vielfältigen bäuerlichen Betrieben. Die Handelsabkommen CETA und TTIP mit den USA und Kanada sind für uns Grüne nicht akzeptabel und bedeuten einen massiven Abbau von Umwelt-, Sozial- und Verbraucherstandards. Wir wollen weder Klonfleisch, Gentechnik, Sozialdumping noch gechlorte Hühner auf unserem Tisch“, sagte Meyer in einer umjubelten Rede vor knapp 1.000 Delegierten.

Der Grünen-Politiker aus Holzminden erzielte mit 499 das zweitbeste Ergebnis bei den Männern hinter dem Fraktionsvorsitzenden Anton Hofreiter bei der Wahl in den 16-köpfigen Parteirat. Das Ergebnis bei der Wahl überraschte nicht nur den Newcomer. Er bekommt im stark besetzten Feld der männlichen Kandidaten hinter Fraktionschef Anton Hofreiter die zweitmeisten Stimmen und lässt einige prominente Grüne hinter sich.

Bewerbungsrede: Für den Tierschutz, gegen die ‚AfD‘

In seiner Bewerbungsrede machte sich Meyer wortgewaltig für den Tierschutz stark, kritisierte das ungerechte System des internationalen Agrarmarkts und wetterte gegen die ‚Alternative für Deutschland‘ (AfD), die er als „verlogene und widerwärtige Partei" betitelte.

Im Hinblick auf die Aufnahme von Flüchtlingen sagte Meyer: "Ich bin stolz auf die vielen ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer, die ohne zu Murren tagtäglich Menschen helfen und ihnen gilt unser Dank. Sie zeigen jeden Tag, dass wir es schaffen und Flüchtlinge eine Bereicherung für unser Land sind. Rechte Sprüche, Mordanschläge und Flüchtlingsfeindlichkeit haben bei uns keinen Platz und das ist gut so."

An einem Tisch mit Hofreiter, Peters, Göring-Eckardt und Özdemir

Im Bundesparteirat trifft Meyer nun regelmäßig die Spitzenreihe der Grünen um die Parteivorsitzenden Simone Peter und Cem Özdemir, sowie die Bundestagsfraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton „Toni“ Hofreiter.

Meyer: "Ich freue mich sehr über die beeindruckende Wahl. Das ist auch ein klarer Zuspruch für meine Themen, wie die Überwindung industrieller Massentierhaltung, wo Tiere zum Objekt degradiert werden. Es muss Schluss damit sein Millionen Legehennen den Schnabel und Schweinen die Schwänze zu amputieren. Auch dürfen nicht Millionen männliche Eintagsküken am Tag ihrer Geburt getötet werden, nur weil sie das falsche Geschlecht haben. Wir brauchen eine neue Ethik, Würde und Moral in der Tierhaltung."

Grüne im Kreis sehen hohen Zuspruch bestätigt

Für die Grünen im Kreis Holzminden ist die Wahl auch ein Zeichen für den hohen Zuspruch für Meyers Politik. Und das „bei allen Anfeindungen und Falschbehauptungen der Opposition“.

Erst am Wochenende habe eine neue Umfrage eine klare rot-grüne Mehrheit im Lande bestätigt – weit vor CDU und FDP. "Das zeigt, die Mehrheit der Menschen in Niedersachsen ist mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden und unterstützt sowohl die humanitäre Flüchtlingsaufnahme, wie die Energie- und Agrarwende. Dieses Land wird gut regiert."