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Heiße Phase mit Ute Fehn

Eine verführerisch schöne Botschaft am Abend - und die ernüchternde Lesart am Morgen danach

Von Ralph Lorenz

Coppenbrügge (wbn). Es ist eine Schlagzeile wert und das klassische Wahlkampfversprechen: Ute Fehn, die Bürgermeisterkandidatin der SPD in Coppenbrügge und als solche in der Herausforderung von Amtsinhaber Hans-Ulrich Peschka (CDU), hat gestern Abend vor mehreren Hundert Genossen im Burginnenhof laut vernehmbar angekündigt, dass „in Coppenbrügge ein neues Jugendhaus entsteht“. Und das obwohl sie, wie sie selbst zugibt, noch nicht einmal wisse, ob sie tatsächlich zur Bürgermeisterin gewählt werde. Beifall und Staunen.

Ein Hammersatz in zweierlei Hinsicht. Zum einen räumt sie jetzt in der heißen Phase ihres Wahlkampfes berechtigte Zweifel ein, ob sie es überhaupt ins Rathaus schafft, was ihre Aussage natürlich sympathisch und ehrlich erscheinen lässt. Zum anderen spricht sie von dem „neuen Jugendhaus“ in einer Gewissheit, die jedem Anwesenden suggerieren muss, dass sie eigentlich schon mehr weiß als sie sagen kann. Dass also alles, wie auch immer, in trockenen Tüchern sein muss. Die Finanzierung, der Bauplatz, die Unterhaltungskosten. Auch die aktiven SPD-Kommunalpolitiker haben das Versprechen gehört. Doch mehr weiß von denen keiner, außer, dass das Jugendhaus und eine damit angekündigte Verbesserung der Jugendarbeit als Wunschvorstellung auch eine Rolle in den Wahlkampfmaterialien spielt. “Möglicherweis hat Ute Fehn irgend eine private Quelle aufgetan“, lässt sich einer hoffnungsfroh vernehmen. Ein anderer antwortet mit einem spröden „nö“, was die Kenntnis von irgendwelchen Geldquellen betrifft.  Am Morgen danach, der auf jede schöne Nacht folgt, wollten die Weserbergland-Nachrichten.de mehr wissen.

(Zum Bild: Im Wahlkampf macht sie gern ein Faß auf. Ute Fehn mit Ratsmitglied Hartmut Greve und Coppenbrügger Burgbräu. Foto: Lorenz)

 

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Geld, Geldgeber, Baupläne, Baubeginn – und wie denn das generöse Versprechen umgesetzt werden solle, wenn nicht sie als Bürgermeisterin ins Rathaus an der Schlossstraße einzieht, sondern der bisherige Amtsinhaber – oder der Mitbewerber und Einzelkämpfer Klaus-Dieter Dohme. Mit entwaffnender Ehrlichkeit präsentiert Ute Fehn eine Sicht, die sich gut in der Reihe der „Am-Morgen-danach-Erlebnisse“ einfügt, die das Leben reiferer Menschen eben so bereithält. Was sie Peschka oder Dohme übergeben wolle, wenn nicht sie, sondern einer dieser Bewerber gewählt werde, das seien ihre „guten Verbindungen, Kontakte, Konzepte“. Anders gesagt: Nichts.

Wo kein Geld, da kein Jugendhäuschen. Banker drücken in solchen Situationen auf den Alarmknopf unterm Schreibtisch. Denn Ute Fehn hat an anderer Stelle diagnostiziert, dass Coppenbrügge die am höchsten verschuldete Gemeinde im Landkreis Hameln-Pyrmont sei. Pro Kopf. Nun hatte sie in ihrer Wahlkampfrede die honorige Bertelsmann-Stiftung erwähnt, die durchaus Projekte fördert – aber auch wiederum stiften geht, wenn überhaupt kein Geld zur Verfügung ist.  Der Wahrheitsgehalt am Morgen danach: Ute Fehn will gern, hat aber nichts in der Hand. Die Bertelsmann-Stiftung, von der sie sich offenbar mehr als nur guten Rat erhofft, war noch nicht da, sondern wird erst noch kommen. Am Freitag dieser kommenden Woche. Was dabei herauskommt, wird sich erst noch erweisen. Auch ist nicht gesagt, dass es ein „neues Jugendhaus“ wird. Es könnte auch ein Umbau des bestehenden Objektes werden. All das ist die Sicht am Morgen danach und Tage bevor. Bevor besagte Stiftung prüft.

Positive Signale will sie schon für ihr Konzept von den Bertelsmännern vorab bekommen haben, was sie sicherlich so mutig macht sich in die Nähe des Futurum exaktums zu wagen. Aber Ute Fehn will nicht als Kandidatin für eine Nacht erscheinen, sie will in Sachen Jugend bei der Stange bleiben und sich nach der Wahl nicht davonstehlen. Das wiederum macht sie sympathisch. Denn ihr geht es nicht um eine Jugendeinrichtung als „Bespaßungsanlage“ mit Graffiti und Kickern sondern um ein sozial engagiertes Mitmach-Projekt, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Jugendlichen. Auch dürfe „nicht an der Gesellschaft gespart werden“.  „Präventiv“ und „Eigenverantwortung“ – wiederkehrende Schlagworte, wenn Ute Fehn im Sozialarbeiterdeutsch die Jugendarbeit beschreibt. Und zurecht findet sie es traurig, dass auch in Coppenbrügge „ein Kind nichts zu essen hat, weil die Eltern das Geld für andere Dinge ausgeben“.

Fehn macht Fehler, räumt sie aber auch ein! Wie ihre Kritik an Jugendpfleger Reimar Rauer. Diese war - so Fehns Einlassung - nicht so persönlich gemeint, kam in ihrer Wirkung aber vernichtend rüber. Rauer ist gerade mit seinen Ferienpass-Aktivitäten ein Coppenbrügger Sympathieträger ohnegleichen. Ute Fehn war darüber selbst erschrocken, wie sie heute Morgen von sich aus einräumte. Auch hier gab’s gewissermaßen einen Morgen danach.

„Ich bin eben emotional“, gesteht die Kandidatin Ute Fehn. Die einen werden das als Schwäche auslegen, die anderen als Stärke. Fehn will anders sein. Nach 30 Jahren CDU-Regentschaft in Coppenbrügge sei es Zeit für den Wechsel, verkündet sie vom Wahlkampf-Rednerpult.

Anmerkung: Ein Genosse wird sie kurz darauf noch auf der Bühne öffentlich korrigieren. „Nicht 30, 38 Jahre waren’s“. Soviel Zeit muss sein. Aber alle wissen mal wieder wie's gemeint ist.

(Zum Bild: Ute Fehn mit ihren Lokalmatadoren, die im Gemeinderat schon jahrelange Erfahrung gesammelt haben. Foto: Lorenz)

 

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